Am Wochenende vom 27./28.04. fand im ungarischen Balatonfüred der Balaton-MTBO 2024 statt. Beide Rennen wurden von der International Orienteering Federation (IOF) als World Ranking Events eingestuft, was bedeutet, dass Weltranglistenpunkte vergeben wurden. Gleichzeitig gelten die Läufe für die Tschechische und Österreichische Rangliste. Daher reisten viele Teilnehmer aus angrenzenden Ländern sowie der Slowakei und Deutschland an.
Am Samstag stiegen die Temperaturen auf bis zu 23 Grad, verglichen mit der vorherigen Woche war es wirklich warm. Bei beiden Rennen startete ich zum ersten Mal in der Elite-Klasse, da in der M20 nur ein direkter EM-Konkurrent am Start der Mittelstrecke stand. Der Start für viele Teilnehmer erfolgte erst am Nachmittag gegen 15:00 Uhr.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Fahren abseits der Strecke erlaubt war. Die ersten sechs Posten waren jeweils auf verschiedenen Wiesen platziert, die schwierig zu navigieren waren und höchste Konzentration erforderten. Obwohl ich etwas langsamer unterwegs war, kam ich dennoch gut voran. Im weiteren Verlauf des Rennens kämpfte ich mit den Spätfolgen einer Erkältung aus den Tagen zuvor. Obwohl meine Beine gut waren, hatte ich wirklich zu kämpfen. Zwischendurch sah ich sogar Sterne, was nur bedeutete, dass ich mich optimal belastet hatte. Die Folge waren einige unnötige kleine Fehler. Zu Posten 11 bog ich zwar in den richtigen Weg ein, aber ich hatte mir die Kreuzung anders vorgestellt und machte einen Umweg. Zu Posten 15 habe ich einen Weg übersehen und bin eine unnötige Schleife durch den Wald gefahren. Bei Posten 19, der wieder auf einer Wiese hing, führte eine kurze Unkonzentriertheit zu einem riesigen Fehler von 8 Minuten. Am Ende war ich mit Platz 19 im ersten Elite-Rennen unzufrieden, da die Fehler wirklich vermeidbar waren. Der tschechische Vielfach-Weltmeister Vojtech Ludvik gewann vor Hannes Hnilica, einem M20-Konkurrenten bei der EM, und Martin Kanta. Die ersten zehn Plätze wurden auch von international etablierten Elite-Fahrern belegt.
Am Sonntag wollte ich es auf der Langstrecke besser machen. Ich startete als Zweiter, 3 Minuten hinter dem späteren Sieger Andreas Waldmann. Zum ersten Posten war ich auf einer Kreuzung kurz unsicher und habe ihn aus einem Weg kommen sehen, also bog ich dort ein. Plötzlich landete ich jedoch am zweiten statt am ersten Posten, und Tobias Breitschädl, der 6 Minuten hinter mir gestartet war, holte mich ein. Ich ärgerte mich und dachte, das Rennen sei vorbei. Von Posten 5 bis 13, fast die Hälfte des Rennens, waren wir dann mehr oder weniger gemeinsam unterwegs. Die Routenwahlen waren teilweise lang, über Felder bei großer Hitze. In dieser Phase hatte ich wirklich schlechte Beine und wäre beinahe abgehängt worden. Nach dem Kartenwechsel am Posten 13 ging es jedoch etwas besser. Am Berg zum Posten 14 konnte ich Tobias Breitschädl abschütteln, und plötzlich tauchte Hradil Jiri, ebenfalls mit zahlreichen internationalen Medaillen, aus dem Wald auf. Bis Posten 18 konnte ich dranbleiben. Interessant war eine Passage zum Posten über einen Bach und quer durch den Wald, wo viele Routenwahlen möglich waren. Über einen Baumstumpf bin ich jedoch komplett eingegangen und habe mich dann irgendwie zum letzten Berg und ins Ziel gerettet. Am Ende erreichte ich Platz 13, mit dem ich trotz des Fehlers am Anfang wirklich zufrieden sein kann. Ohne die 6 Minuten Rückstand wäre ich sogar ungefähr genauso schnell gewesen wie Georg Koffler und Bartosz Nieblinski auf den Plätzen 8 und 9, beides etablierte Elite-Fahrer. Das ist erfreulich, besonders im Hinblick auf die anstehende Europameisterschaft Ende Mai in Polen.
Am Ende war es ein durchwachsenes Rennen am Samstag und am Sonntag hätte mehr drin sein können. Dennoch bin ich zufrieden und werde weiter an meiner Orientierung arbeiten, um auf Dauer international konkurrenzfähig zu werden.
Raphael
27.04.2024 – Mittel: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=8110&groupBy=EventClass, ErgSi
28.04.2024 – Lang: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=8110&groupBy=EventClass, ErgSi
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